Meine lieben Mitbrüder, liebe Freunde der Fransalianer,
Weihnachten ist im Grunde die Feier des Lebens. Es ist das Fest der immerwährenden Liebe Gottes zu allen Menschen, eine aufmunternde Botschaft an die Welt, dass Gott der Menschen nie überdrüssig wird. Die Botschaft und die Bedeutung von Weihnachten gipfeln in Jesu eigenen Worten: „Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Johannes 10.10).
Der Afrikanische Kontinent ist oft als Wiege der Menschheit beschrieben, der Wohnsitz des prähistorischen Menschen. Und dennoch ist es Afrika, das mit die schlimmsten Formen des Verbrechens gegen die Menschlichkeit erfahren musste, die durch Menschen hervorgerufene Unmenschlichkeit gegen die Menschen. Ein Kontinent, der unter dem Gewicht der unmenschlichsten Behandlung taumelt, die den Menschen sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart zugefügt wird, hört nicht auf „ nach einem Leben in Überfluss“ zu schreien, das von Jesus versprochen worden ist.
Die Kirche von Afrika ist aufgerufen, ihr Engagement zu erneuern, „die Herausforderung anzunehmen, Heilsinstrument in jeder Situation für die Menschen in Afrika zu sein“ und „ihre prophetische Rolle auszuüben und die Stimme der Stimmenlosen zu sein, so dass überall die Würde eines jeden einzelnen Menschen anerkannt wird“ (EA 70).
Wir, die Missionare des Hl. Franz von Sales im Tschad und in Kamerun, sind entschlossen, tätig mitzuarbeiten an der „Erneuerung Afrikas“. Wir sind nun seit vier Jahren im Tschad und seit drei Jahren in Kamerun. In der Tat ist dies ein kurzer Zeitraum für Frontier Mission voller Herausforderungen und voll von Ungewissheit. Die neu eingerichtete Mission in Bero (Tschad) lief sehr gut mit drei jungen Mitbrüder an. Sie nehmen eine Vielzahl von Diensten in Angriff und befassen sich sowohl mit der geistlichen als auch mit der materiellen Entwicklung der Menschen, die ihnen anvertraut sind. In Ngaoundere (im Norden Kameruns) engagiert sich eine neue Gruppe der Missionare des Hl. Franz von Sales in einem vielfältigen Apostolat, in dem sie zum einen für eine große Anzahl von Menschen in zwei Pfarreien in Bini-Dang und Berem sorgt, und andererseits Hunderten von Studenten, die die nahegelegene Universität besuchen, als Priester versorgen. Unsere Gemeinschaft in Yaounde ist ein „volles Haus“ mit zehn Ordensmitgliedern einschließlich vier Kandidaten aus Indien, die das erste Jahr ihres Theologiestudiums absolvieren, und zwei Postulanten aus Kamerun im ersten Jahr ihres Philosophiestudiums und ein Aspirant aus dem Congo.
Die Anzahl der Missionare des Hl. Franz von Sales, die in dieser Mission arbeiten, nimmt stetig zu. Zur Zeit sind wir elf Priester und vier Kandidaten aus Indien. Zwei weitere Kandidaten aus Indien werden sehnsüchtig bis spätestens April 2004 erwartet. Die beiden ersten afrikanischen Kandidaten für diese Mission verbringen derzeit in Tansania ihr Novizenjahr. Wir danken Gott für die wunderbaren Wege seiner Vorsehung und Sorge für diese Mission. Wir erkennen voller Dankbarkeit die Unterstützung und das Engagement an, die wir von jedem von Ihnen empfangen -von unseren Mitbrüdern, Freunden, Wohltätern und Gönnern aus allen unterschiedlichen Teilen dieser Welt. Wir, die Missionare des Hl. Franz von Sales im Tschad und in Kamerun, wünschen Ihnen allen die Freude und den Segen von Weihnachten. Möge das neue Jahr 2004 für uns alle ein Gnadenjahr sein, erneuert mit „einem Leben in Einheit mit Gott“, dass wir wirklich mit anderen in Verbindung sind und mit ihnen die lebensspendende Kraft teilen, die von IHM kommt, der kam, uns ein Leben in Fülle zu schenken.
Pater Thomas Cherukat, MSFS |
EIN HERZLICHER WILLKOMMENGRUSS ALLEN NEUANKÖMMLINGEN AUS INDIEN
P. Johny Cheruvil, der neugeweihte Priester, und zwei Kandidaten, Scaria Kannezhath und T. Paul Raj, kamen am 26. September 2003 in Yaounde, Kamerun, an. P. Johny ist in unsere Gemeinschaft in Bero, Tschad, eingetreten, um erste Erfahrungen in der Mission und im Dienst in der Diözese Doba zu sammeln. Die Brüder Scaria und Paul Raj verbringen das erste Jahr ihres Theologiestudiums am St. Cyprian Institute in Ngoya, Yaounde. Die Missionare des Hl. Franz von Sales begrüßen Sie ganz herzlich in der „Familie der Fransalianer“ in Afrika.
HERZLICH WILKOMMEN
Ein Gruppe von „sieben Schwestern“ aus Indien, die der Kongregation der Töchter des Hl. Franz von Sales angehören, erreichten am 22,. August 2003 Yaounde, Kamerun. Vier von Ihnen kamen in die Bero-Mission nach Doba, Tschad, um mit den Missionaren des Hl. Franz von Sales zusammenzuarbeiten, drei andere bilden eine Gruppe in Ngaoundere, Nordkamerun, um pastoralen Dienst in der Diözese zu leisten. Frontmission heißt die Schwestern (DSFS), unsere Mitarbeiterinnen und Partnerinnen im apostolischen Dienst in der gleichen Salesianischen Spiritualität und dem gleichen Erbe, herzlich willkommen.
EINE DRINGENDE BITTE
Für das neue Jahr 2004 haben wir viele Projekte in unseren Zentren geplant. Wir können sie nicht ohne Ihre Hilfe durchführen. Die wichtigsten Projekte stellen wir Ihnen hier vor.
Ein Bildungshaus in Ngoya, Yaounde, Kamerun
Die Förderung von einheimischen Berufungen ist eines unserer vorrangigen Vorhaben. Zunächst haben wir zwei Novizen, zwei Postulanten und einen Aspiranten aus Kamerun und dem Kongo. Weit mehr möchten Missionare des Hl. Franz von Sales werden. Leider haben wir nicht die Einrichtungen, sie alle aufzunehmen. Wir leben immer noch in einem gemieteten Haus. Die Kongregation in Indien hat den Entschluss gefasst, regelmäßig einige Kandidaten aus Indien in die Mission zu schicken. Deshalb ist ein Bildungshaus für die steigende Anzahl von jungen Studenten von vorrangiger Bedeutung. Yaounde, die Hauptstadt von Kamerun, bietet hervorragende Möglichkeiten für die zukünftige Bildung von MSFS. Die Kongregation hat dafür ein etwas mehr als drei Hektar großes Grundstück erworben, das in der Umgebung der Stadt Yaounde und in unmittelbarer Nähe des St. Cyprian Institute of Theology in Ngoya liegt. Das Projekt ist verzögert, weil nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Wir freuen uns auf eine positive Antwort von Spendern und großzügige finanzielle Gaben unsere Freunde und Wohltäter, zur schnellen Durchführung des Projektes.
Soziopastorales Bildungszentrum in Bero, Tschad
Die neuerrichtete Missionsstation in Bero, Tschad, hat noch keine grundlegende Infrastruktur. Die sonntägliche Messfeier findet unter einem Mangobaum statt! Das Missionsteam in Bero hat ein Gesamtprojekt für pastorale Bildung sowie für sozialwirtschaftliche Ausbildung der Menschen in Bero vorbereitet.
Gemäß Diözesanplan haben die Mitbrüder in Bero eine Anzahl von Bildungsprogrammen für die Menschen begonnen. Die Mission ist in Bereiche unterteilt, von denen jeder 8-10 Dörfer umfasst. Es sind drei solcher Bereiche in dieser Mission. Tagungen, Seminare und Kurse müssen für die Förderung der gesamten ansässigen Bevölkerung organisiert werden. Die regelmäßigen Treffen der Katechisten, der Pfarrgemeinderatsmitglieder und eine Anzahl von Ausschüssen, wie der Ausschuss für gesellschaftliche Entwicklung, für Gerechtigkeit und Frieden und der Erziehungsausschuss treffen sich in der Missionszentrale in Bero. Dafür brauchen wir eine «Mehrzweckhalle».
Neben dem Projekt „ Mehrzweckhalle“ benötigt die Mission ganz dringend ein Wohnheim für Menschen, die aus weitentfernten Dörfern anreisen, um an den Bildungsprogrammen teilzunehmen. Für dieses Heim sind fünf Räume geplant, in denen 30 Personen gleichzeitig bleiben können. Zusätzlich müssen wir eine Küche, einen Speisesaal und eine Toilettenanlage für die Menschen bauen. Es ist zudem der Bau eines Pfarrbüros vorgesehen.
Ein Fahrzeug für die Missionare in Nordkamerun
Unsere Mission in Ngaoundere liegt ungefähr 1000 Kilometer nördlich von Yaounde und 500 Kilometer von Bero entfernt. Wegen der großen Entfernung und der schlechten Straßenverhältnisse benötigt die Mission dringend ein gutes Fahrzeug. Es wird so eine bessere Koordination unserer Arbeit in den drei Zentren gewährleistet.
Möchten sie uns Unterstützen?
Eure Gaben für die TSCHAD-KAMERUN MISSION richten Sie bitte an eines der folgenden Konten.
In Deutschland:
TSCHAD-KAMERUN MISSION
Konto Nr. 208256
Kongregation der Missionare des Heiligen Franz von Sales (MSFS) e.V.
Liga Bank, Augsburg, Deutschland
BLZ 750 90 300
In Österreich:
TSCHAD-KAMERUN MISSION
Creditanstalt-Bankverein Wien
Konto Nr. 0177-30573/00
BLZ 11.000
In der Schweiz:
TSCHAD-KAMERUN MISSION
Compte N° 01 50.353550-03
Banque Cantonale de Fribourg
Boulevard de Pérolles 1
CH - 1700 Fribourg
Positive Werte in der afrikanischen Kultur
„Obwohl Afrika überreich ist an Bodenschätzen, ist es wirtschaftlich arm. Gleichzeitig ist es ausgestattet mit einer Fülle von kulturellen Werten und unbezahlbaren menschlichen Eigenschaften, die es den Kirchen und der Menschheit überhaupt anbieten kann … Afrikaner besitzen einen tiefen religiösen Sinn, einen Sinn für das Heilige, für die Existenz des Schöpfergottes und einer geistlichen Welt. Die Realität der Sünde in ihren persönlichen und gesellschaftlichen Erscheinungsformen ist im Bewusstein dieser Menschen sehr stark verankert, ebenso wie die Notwindigkeit der Riten für Reinigung und für Buße.
In der afrikanischen Kultur und Tradition spielt die Familie eine wesentliche Rolle. Offen für diesen Sinn für Familie, für Liebe und Achtung des Lebens, lieben die Afrikaner Kinder, die voller Freude als Geschenke Gottes angenommen werden. Die Söhne und Töchter Afrikas lieben das Leben. Es ist genau die Liebe zum Leben, die sie anleitet, die Ehrfurcht vor den Vorfahren für wichtig zu erachten. Sie glauben in ihrem Inneren, dass die Toten weiterleben und mit ihnen in Verbindung bleiben.
Die Menschen in Afrika respektieren das Leben, das empfangen und geboren wurde. Sie erfreuen sich an diesem Leben. Sie weisen den Gedanken daran zurück, dass es vernichtet werden könnte. Afrikaner zeigen ihren Respekt vor dem menschlichen Leben bis zu dessen natürlichen Ende, sie behalten ihre alten Eltern und Verwandte in ihren Familien.
Die afrikanischen Kulturen haben einen ausgeprägten Sinn für Solidarität und Leben in der Gemeinschaft. In Afrika ist es undenkbar, dass zu einem Fest nicht das ganze Dorf eingeladen ist. Tatsächlich offenbahrt sich Gemeinschaftsleben in der afrikanischen Gesellschaft in der Großfamilie“ ( EA 42, 43).
„ Ein bedeutendes afrikanisches Sprichwort sagt: Ich bin, weil wir sind; wir sind, weil ich bin. Eine geringfügig abgeänderte Version sagt: „ Ich bin, weil wir sind; und da wir sind, deshalb bin ich. Dies ist die Grundlage afrikanischer Weltanschauung und Verständnis für die menschliche Natur. Was auch immer dem Einzelnen zustößt, trifft die ganze Gemeinschaft, und was immer die Gemeinschaft erfährt, trifft den Einzelnen“ (Healy J & Donald Sybertz, Towards an African Narrative Theology)
Meine lieben Mitbrüder, liebe Freunde der Fransalianer,
bewegt von dem Gefühl der Einheit und der brüderlichen Zusammengehörigkeit wünschen wir, die Fransalianer im Tschad und in Kamerun, Euch allen die Freude und den Segen dieser heiligen Zeit! Möge der auferstandene Jesus fortfahren, uns alle mit Seinem Heiligen Geist zu unterstützen, auf dass wir Zeugnis ablegen für Ihn bis ans Ende der Welt. Möge der Missionsauftrag, den wir von unserem auferstandenen Herrn erhalten haben, uns weiterhin dazu inspirieren, unablässig an der Seite der Armen und der Benachteiligten zu stehen.
Die letzten paar Monate waren eine Zeit großer Freude und Hoffnung für diese Mission. Das Missionspersonal ist auf 12 gestiegen. Wir sind jetzt 10 Priester und 2 Scholastiker. Die neue BERO-Mission im Tschad wurde am 2. Februar 2003 feierlich eröffnet. Die drei Fransalianischen Gemeinschaften in Yaounde, Ngaoundere und Bero sind mittlerweile sehr engagiert dabei, ihren umfassenden missionarischen Auftrag zu erfüllen. Wir freuen uns auch schon sehr darauf, eine weitere Gruppe von Mitbrüdern aus Indien hier willkommen zu heißen: Pater Johny Cheruvil, die Scholastiker T. Paul Raj und Scaria Kannezhathu werden gegen Ende September 2003 in Yaounde erwartet.
Im März wurden wir durch zwei wichtige Besuche gesegnet: dem Besuch von Pater Jose Parappillil, unserem Provinzial, und dem Besuch von Pater Emile Mayoraz, dem Generaldefinitor. Ihre Anwesenheit auf der Missionsstation vom 14.-30. März 2003 hat uns bereichert und ermutigt, und hat unserer Begeisterung und unserem Vertrauen in diese vorgeschobene Missionsstation neue Nahrung gegeben.
Der afrikanische Kontinent wird oft als der «vergessene Kontinent» beschrieben. In den letzten Monaten wurde Afrika durch den Irak-Krieg und die SARS Epidemie in Südostasien, die die Aufmerksamkeit der Weltpresse für sich in Anspruch nahmen, noch weiter in den Hintergrund der Aufmerksamkeit gedrängt. Obwohl die Jagd nach Afrikas Bodenschätzen durch die Weltmächte uneingeschränkt weitergeht, nimmt man hin, dass Zehntausende Afrikaner jeden Tag an Hunger und Krankheiten sterben. Der Teufelskreis, bestehend aus Kriegen und Konflikten, Armut und Krankheit, Unwissenheit und Korruption, hat diesen Kontinent auf einen konstanten Krisenherd reduziert.
Möge Jesus wieder und wieder in unseren Leben auferstehen, so dass wir immer seine kraftgebende Gegenwart erfahren: «Ich bin bei Euch alle Tage bis ans Ende der Welt». Mt. 28.20
Mit herzlichen Grüßen,
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Das Missionsgelände von Bero
Die BERO Mission umfasst etwa 1500 Katholiken und über 500 Katechumenen, die über 28 Dörfer verteilt leben. Die neue Gemeinde gehört mit zur Verwaltungseinheit des Kanton Bero, der selbst ca. 15000 Einwohner umfasst. Die neue Mission steckt voller Herausforderungen. Da das neue Zentrum in der Vergangenheit keinen Priester oder andere Glaubensbotschafter hatte, müssen die Mitbrüder jetzt überaus engagiert an der Glaubensvermittlung in der neuen Gemeinschaft arbeiten. Die Mission bräuchte sehr viel mehr Infrastruktur. Es gibt noch keine Kirchengebäude – die Sonntagsmesse wird unter einem Mangobaum gefeiert!
Am 2. Februar 2003 eröffnete Bischof Michel Russo aus Doba offiziell die BERO-Misson und segnete das neugebaute Pfarrhaus. An diesem Tag wurde die BERO-Mission, die bislang ein Teil der Gemeinde vom Kômé war, eine eigenständige, neue Gemeinde. Bischof Russo vertraute die neugegründete Gemeinde den Missionaren des Hl. Franz von Sales an. Er stellte die Gemeinde unter den Schutz der erst vor kurzen heiliggesprochenen afrikanischen Heiligen Josephine Bakhita.
Das neue Missionsteam, bestehend aus Pater Jose Puthiaparambil, Pater Regi Narikunnel und Pater Saji Vadakkedathu, kam schon am 23.9.2002 in Doba an. Die drei Mitbrüder konnten allerdings erst am 29.1.2003 in das neue Missionsgebäude einziehen.
NGAOUNDERE, Nordkamerun
Seit Oktober 2002 ist unsere neue Gemeinschaft in Ngaoundere (Nordkamerun) sehr aktiv in der Gemeindearbeit beteiligt. Nachdem sie die nötigen pastoralen Erfahrungen und auch die notwendigen Sprachkenntnisse erworben hatten, sind die Mitbrüder in Ngaoundere ganz erpicht darauf, Neuland zu erschließen. Monsignor Joseph Djida, der Bischof von Ngaoundere, hat unsere neue Gemeinschaft gebeten, ab Oktober 2003 auch die neuen pastoralen Aufgaben zu übernehmen, die die große Gemeinde, die zum Umfeld der Universität Ngaoundere gehört, mit sich bringt. Zudem möchte der Bischof, dass die Fransalianer den Seelsorgedienst an der Universität (9000 Studierende) übernehmen.
Die Fransalianische Gemeinschaft im Maison Pierre Mermier wird weiterhin als Durchgangsstation für junge Missionare dienen, die aus Indien kommen. Die Neuankömmlinge werden so nach und nach mit der afrikanischen Kultur vertraut gemacht.
Pater Joshy Nellimalamattam und Pater Martin Richard sind wieder in die Gemeinschaft zurückgekehrt. Nach einer bereichernden Missionserfahrung - drei Monate in Ngaoundere und Bero - bereiten sie sich jetzt auf einen weiteren schwierige Einsatz vor.
Grüße aus Indien
Liebe Freunde der Fransalianer,
ich möchte jeden einzelnen von euch mit dem Frieden und der Freude Jesu Christi grüßen, dem größten Heiler und Erlöser der Menschheit und der ganzen Schöpfung. Covid 19, die Pandemie, die die ganze Welt umschlingt, legt der Menschheit weiterhin großes Leid auf durch die zunehmende Zahl der Infektionen und der großen Anzahl von Toten. Mit dieser noch nie dagewesenen globalen Krise sind viel Angst, Furcht, Unsicherheit und Hilflosigkeit verbunden. Wissenschaftler, medizinische Experten und die politischen Führer der Welt arbeiten unermüdlich daran, diese immer schlimmer werdende Pandemie zu beenden. Als gewöhnliche Bürger können wir nur hoffen und beten, dass die vereinten Anstrengungen der medizinisch und politisch Verantwortlichen auf weltweitem Niveau bald ein wirksames Heilmittel finden, um diese Pandemie so bald wie möglich zu stoppen.
Die Welt kämpft gegen einen unsichtbaren Feind. Es ist ganz bestimmt eine Gelegenheit und eine Herausforderung für die ganze Menschheit, eine Weile innezuhalten und die Aufmerksamkeit stärker als je zuvor auf die eine unsichtbare höchste Realität, den allmächtigen Gott, den Schöpfer des Universums, zu lenken, dessen Wille es ist, dass die ganze Schöpfung mit dem gebotenen Respekt und der andauernden Sorge erhalten und beschützt wird, die sie verdient. Wir, die Menschen, haben einen einmaligen Platz im Universum als die Krone der Schöpfung mit dem speziellen Auftrag, uns um ihre Ganzheit und Integrität zu kümmern, sie zu hegen und aufrecht zu erhalten. Skrupellose und fahrlässige Ausbeutung der Natur durch Menschen für selbstsüchtige Zwecke haben der Mutter Erde tiefe Wunden zugefügt. Verantwortungslose Profitsucht führt zu Umweltzerstörung und zur Anhäufung von Reichtum und Macht in den Händen einiger Weniger auf Kosten der Armen und Bedürftigen. Eine blutende Schöpfung stöhnt nach ihrer ursprünglichen Schönheit und Ganzheit, so wie sie der Schöpfer gedacht hat. Es ist die unbedingte Aufgabe der Stunde, dass die Menschheit und die ganze Schöpfung ihre totale Abhängigkeit von ihrem Schöpfer anerkennen. Der unsichtbare Gott wird sichtbar durch seine Schöpfung. Die gegenwärtige Krise ruft deshalb auch nach einer Erneuerung unseres Glaubens an den transzendenten Gott, der den gesamten Kosmos und dessen Schicksal beherrscht.
Wir, die Christen, glauben, dass Gott ein liebender Vater ist, der seinen einzigen Sohn Jesus Christus mit einer Mission zur Erlösung, Befreiung und Ganzwerdung des geschaffenen Universums gesandt hat. Als gute Verwalter der Ressourcen der Welt ist es unsere vorrangige Verantwortung, uns der dringenden Arbeit für die Erhaltung eines soliden ökologischen Gleichgewichts nicht zu entziehen und alles, was die Natur und die Umwelt zerstört, zu bekämpfen. Covid 19 fordert uns mehr denn je heraus, uns den Werten des Evangeliums wieder zuzuwenden, die Jesus für die Erlösung und Befreiung der Menschheit gepredigt und gelehrt hat.
Wie Covid 19 Indien getroffen hat
Indien hat mit seinen 1,3 Billionen Menschen Covid 19 mit allen nötigen Vorsichtsmaßnahmen bekämpft. 70 Tage lang wurde ein nationaler Lockdown verordnet, der den Menschen überall im Land immenses Leid verursachte. Die am schlimmsten Betroffenen sind die Ärmsten der Armen. Millionen von wandernden Tagelöhnern verloren ihre Arbeit und ihren Lebensunterhalt. 23 % der indischen Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Weitere 20 % entfallen auf die sog. niedrige Mittelklasse, die gerade so über der Armutsgrenze lebt. Die Pandemie hat diese beiden Teile der Bevölkerung gnadenlos in extreme Armut gestürzt. Die Missionen der Fransalianer gehörten zu den ersten, die einer großen Anzahl dieser wohnungslosen und bedürftigen Menschen Trost und Unterstützung brachten. Indien sieht sich einer riesigen Herausforderung gegenüber, den steigenden Infektionszahlen und Todesfällen der letzten Wochen Einhalt zu gebieten.
Trotz der Pandemie helfen unsere Missionen in Indien, im Tschad sowie in Kamerun weiterhin den Menschen in jeder nur möglichen Weise.
Schülerpatenschaften
Über 600 Kinder in Indien und 150 Kinder in Tschad-Kamerun werden durch die Bemühungen von Agape Afrika in Deutschland und Vikasjyothi in Indien unterstützt. Ich würde sehr gerne einen dringenden Aufruf an alle Freunde und Wohltäter richten, dieses Projekt weiteren Freunden und Wohltätern zu empfehlen und sie in die Liste der Spender aufzunehmen, die unser Programm der Schülerpatenschaften unterstützen, so dass wir noch mehr Kinder erreichen können, die eine Förderung verdienen, und ihnen helfen, eine ordentliche Ausbildung zu bekommen. Eine Hauptsorge unserer Missionen ist nach wie vor, den weit abseits liegenden Dörfern im Tschad sauberes und sicheres Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Mit eurer Hilfe und Mitarbeit hoffen wir, dieses Projekt ohne Unterbrechung weiterführen zu können. Ich wünsche euch allen gute Gesundheit, viel Freude und Frieden in diesen schwierigen Zeiten. Passt auf euch auf, bleibt bewahrt. Gott segne euch.
Herzliche Grüße
P. Thomas Cherukat, MSFS
Grüße aus Tschad-Kamerun
Liebe Mitbrüder und Freunde der Fransalianer,
brüderliche liebe Grüße und gute Wünsche von den Missionaren des hl. Franz von Sales, die im Tschad und in Kamerun arbeiten. Die Pandemie Covid 19 hat großes Leiden und immense Sorgen über die ganze Welt gebracht. Lockdowns und Ausgangssperren sind an der Tagesordnung. Aber jede Krise eröffnet neue Möglichkeiten. Die Pandemie bietet uns die Möglichkeit an, die kontemplative Dimension unseres christlichen Glaubens und seiner Spiritualität wieder zu gewinnen.
Viele Länder unterhalb der Sahara einschließlich Tschad und Kamerun sind schlecht vorbereitet, den verheerenden Auswirkungen von Covid 19 entgegenzutreten. Das zerbrechliche Gesundheitssystem und die bodenlose Armut in den meisten Ländern machen es umso schwieriger, den Infizierten schnelle Erleichterung zu verschaffen und das Virus daran zu hindern, sich weiter auszubreiten. Kamerun ist nun das Covid-19-Epizentrum im westlichen Zentralafrika. Trotz der frühen Maßnahmen, die der Staat angeordnet hat, um kritische Fälle zu isolieren, ist nun das Virus in der Gesellschaft angekommen.
Viele Werke der Entwicklung und der Gesundheitsvorsorge in unseren Missionen haben stark unter der unaufhörlichen Bedrohung durch die Pandemie gelitten. Der Tschad und Kamerun haben kürzlich unter einigen der schlimmsten humanitären Krisen auf Grund der Separatisten-Bewegung in den englischsprachigen Regionen von Westkamerun und den konstanten Bedrohungen durch die Terrorgruppe Boko Haram im Tschad gelitten. Unglücklicherweise bekommen diese Vorkommnisse nicht genügend internationale Beachtung. Die Covid 19 Pandemie ist nun eine weitere Herausforderung, der sich diese Länder gegenüber sehen. Sie warten sehnlich auf Hilfe der internationalen Gesellschaft. Bis jetzt – Gott sei Dank - sind alle Fransalianer virusfrei. Um uns herum gibt es viele positive Covid 19 Erkrankungen. Unsere Missionare versuchen ihr Bestes, den Betroffenen Erleichterung zu verschaffen.
Ich danke jedem von euch für eure Liebe und eure Besorgnis gegenüber den Menschen in diesen Ländern. Mit eurer Hilfe und Unterstützung können wir etwas Trost und Erleichterung den Tausenden verschaffen, die unserer Sorge in den Missionen anvertraut sind. Ich wünsche und bete, dass ihr alle gesund bleibt und die Kraft findet, diese noch nie dagewesene Krise mit einem tiefen Glauben und mit Gleichmut zu bestehen. Möge Gott euch segnen.
Herzliche Grüße
P. Manoj Arackal, MSFS
Unsere Schulen im Tschad und in Kamerun
Die Republik Tschad ist eines der ärmsten Länder der Welt. Das Land ist auch mit politischer Instabilität konfrontiert, die auf die dauernde Bedrohung von Terroristengruppen von außerhalb wie auch auf die häufigen Streiks und die Proteste im Inland zurückzuführen ist. Bildung ist eines der obersten Ziele unserer Fransalianer-Missionen im Tschad. Auf Grund der Covid 19 Epidemie sind alle unsere Schulen bis Oktober 2020 geschlossen. Wir haben jetzt vier Schulen und zwei Internate im Tschad. Eine weitere Schule führen wir in Ngaoundéré in Nordkamerun.
1. Die Franz-von-Sales-Grundschule in Bero
Die SFS-Grundschule von Bero ist ein Leuchtturm der Hoffnung für Hunderte von Kindern, die jeden Tag viele Meilen laufen, um zur Schule zu kommen. Um den sehr armen Kindern von den entlegensten Dörfern eine Chance zu geben, haben wir dieser Schule ein Internat mit 45 Plätzen angefügt. Mit 284 für das Schuljahr 2019/20 angemeldeten Schülern pulsiert die Schule mit Leben und Aktivitäten. Diese kleine Schule ist wahrlich ein großer Segen für die ganze Region, indem sie hilft, das Leben und das Schicksal vieler Kinder zu formen.
2. Der Franz-von-Sales-Schulkomplex in Gaki
Dieses Projekt in Gaki in den Außenbezirken von Doba wurde am 15. Januar 2018 eröffnet. Der hauptsächliche Grund, diesen Schulkomplex zu schaffen, war der Wunsch, qualitätvolle Bildung mit integrierter menschlicher Formung aufgrund von christlichen Werten anzubieten. Im laufenden Schuljahr von 2019/2020 sind dort 156 Jungen und Mädchen eingeschrieben. 25 von ihnen wohnen im Internat, das der Schule angeschlossen ist. Wir planen, jedes Jahr um eine Klassenstufe aufzustocken. Das gilt für die Grundschule wie für die Mittelstufe. Dieses Bildungswerk geht einer strahlenden Zukunft entgegen. Wir sind all jenen dankbar, die uns geistig und finanziell unterstützen, um dieses Projekt vollenden zu können.
3. Die Daniel-Comboni-Grundschule in Doba
Diese Schule wurde von den Comboni-Missionaren gegründet und uns vor einigen Jahren anvertraut. 355 Schüler besuchen die Schule. Sie werden von neuen Lehrkräften unterrichtet. Hunderte Schüler aus Doba und Umgebung haben in dieser Schule ihre Grundausbildung erhalten.
4. Die Daniel-Comboni-Oberschule in Doba
Diese Schule ist auch eine Gründung der Comboni-Missionare. Die Fransalianer haben der Grundschule eine Oberschule angefügt. Ausreichende Infrastruktur wurde vor kurzem gebaut. Die Schule unterrichtet 439 Schüler. Sie liegt an einem zentralen Platz in Doba und betreut viele Kinder aus Migrantenfamilien.
5. Die Franz-von-Sales-Schule in Ngaoundéré in Nordkamerun
Diese Schule besteht nun im fünften Jahr. Sie umfasst zwei Gebäude. Der Kindergarten ist in einem der Gebäude untergebracht. Er besteht aus zwei Klassenzimmern, einem Lagerraum und einem Büro. Zwei Lehrer und eine Aushilfskraft arbeiten dort. Die Schule braucht dringend einen Spielplatz mit einem Standard-Sicherheitszaun und einem Security-Mann. Wir freuen uns auf eure Hilfe und Unterstützung, um diese Arbeiten vollenden zu können.
Die Grundschule hat ein geräumiges Gebäude mit 12 Klassenzimmern, Büroräumen und einem Lehrerzimmer. Im laufenden Schuljahr lernen dort 286 Kinder. Diese Schule, die auf einem herrlichen Grundstück auf einem schönen Hügel über der Stadt liegt, hat alles Potential, die beste Bildungseinrichtung in der gesamten Region von Nordkamerun zu werden. Mit der Hilfe und der Ermutigung durch unsere Freunde und Wohltäter hoffen wir, dieser Einrichtung bald zu ihrer vollen Größe zu verhelfen.
Grüße aus Indien
Liebe Freunde der Fransalianer,
das Jahr 2020 geht zu Ende. Es ist das Jahr, das die gesamte Menschheitsfamilie in die Knie gezwungen hat wegen der immer noch wütenden Covid-19-Pandemie. Die ganze Menschheit ist in tiefe Not geraten. Die häufigen Lockdowns und die unzähligen Einschränkungen haben das normale Leben unterbrochen und verursachen ein bisher unbekanntes Leid in allen Gruppen von Menschen auf der ganzen Erde. Die immer höher schnellenden Infektionszahlen und die steigende Todesrate dieser alarmierenden Krankheit haben eine noch nie dagewesene Krise in Bezug auf Zuverlässigkeit und Vertrauen hervorgebracht.
Das Ausmaß des Leidens, das über die Ärmsten der Armen verhängt ist, liegt jenseits jeder Beschreibung. Die mächtigeren Wirtschaften der Welt bröckeln. Das soziale Leben ist gestört. Es gibt viel Furcht, Angst, Ungewissheit und Hilflosigkeit in allen Schichten des Lebens. Wir werden schmerzhaft darauf aufmerksam gemacht, dass der Anfang des neuen Jahres 2021 eine schnelle Rückkehr ins normale Leben der Zeit vor Covid nicht verspricht. Wir fühlen uns dazu verurteilt, mit einem neuen Lebensstil zurecht zu kommen, der das „neue Normal“ genannt werden könnte.
Liebe Freunde,
mit tiefen Empfindungen und gemischten Gefühlen schreibe ich euch diese Zeilen, um euch die Freude, den Frieden und den Ernst des Weihnachtsfestes zu wünschen inmitten einer andauernden Pandemie, die Verwüstung in unser aller Leben bringt. Einen solchen Advent hatten wir noch nie, und doch freuen wir uns auf Weihnachten, bereiten den Weg für den Herrn und gehen in ein neues Jahr der Hoffnung und der Verheißung hinein. Während dieses Weihnachtsfestes sind unsere Gedanken beim Neugeborenen in der Krippe von Betlehem. Die Geburt Jesu, die wir feiern, ereignete sich in einer sehr feindlichen und unsicheren Umgebung. Ein hilfloses Kind wurde in eine Krise hinein geboren, die durch Furcht, Angst, Unsicherheit und Hilflosigkeit geprägt war. Der Advent des Jahres 2020 drängt uns, auf eine neue Art zu leben, um mit bekehrtem Herzen das Jahr 2021 zu begrüßen.
Weihnachten 2020 fordert uns heraus, eine Reise des Glaubens mit der Hl. Familie, mt Jesus, Maria und Josef zu unternehmen. Unser Glaube an Gott beginnt, wenn wir erkennen, dass wir uns nicht selbst genügen. Der Glaube beginnt in uns zu wachsen und zu blühen, wenn wir zugeben, dass wir Heilung, Befreiung und Erlösung brauchen. Da die Welt gerade einen unsichtbaren Feind bekämpft, haben wir die Gelegenheit, unseren Blick fest auf den unsichtbaren Gott zu richten, der in Jesus sichtbar wurde. Jesus allein kann der tief verwundeten Welt die heilende Berührung schenken. Ich möchte euch einen gesegneten Advent und eine gnadenreiche Weihnacht wünschen. Möge das Jahr 2021 ein Jahr der Gnade und der Heilung für uns und für die ganze Welt werden.
Covid-19 in Indien
Mit seiner riesigen Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen hat Indien die zweithöchste Zahl von Covid-Erkrankungen auf der Erde. Die Zahl der Infizierten hat inzwischen die 9 - Millionen-Marke um mehr als 130.000 Tote überschritten. Alle größeren Städte Indiens kämpfen, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Millionen von Tagelöhnern haben ihren Job und somit ihren Lebensunterhalt verloren. Die große Mehrzahl der Familien aus der „unteren Mittelklasse“ sind in große Not geraten. Die meisten Schulen bleiben geschlossen. Home schooling und Online-Klassen sind das Privileg einiger weniger, die sich das leisten können. Kinder werden am empfindlichsten getroffen. Sie leiden an Lebensmittelmangel und schlechten Wohnverhältnissen, wenn ihre Eltern arbeitslos bleiben.
Hilfsaktionen
Die Missionare des hl. Franz von Sales sind eine der größten religiösen Kongregationen in Indien, die aktiv in eine Reihe von Hilfsmaßnahmen eingebunden sind, um das Leiden der Ärmsten der Armen zu lindern. Unser Netzwerk der Schul- und Dienstleistungszentren, das sich über das ganze Land erstreckt, konnte Tausenden von armen Familien mit zeitnahen Aktionen helfen, besonders durch das Verteilen von Lebensmittelpaketen und Medizin an die Familien, die am stärksten benachteiligt sind.
Familien in Not
Als unmittelbare Antwort auf die Covid-Krise in den beiden Staaten Karnataka und Kerala, war das Missions-Entwicklungs-Büro der südwestindischen Provinz, Vikasjyothi, in der Lage, Hunderten von armen Familien in unseren Missionen Lebensmittel und finanzielle Hilfe zukommen zu lassen, besonders für die Ausbildung armer Kinder. Mit der Hilfe von Agape Afrika in Deutschland und von Freunden und Wohltätern in Indien und anderen Ländern konnten wir die Anzahl der Patenschaften vermehren, die armen Kindern in Afrika und Indien gewährt werden. Über 1000 arme Kinder und ihre Familien konnten frühzeitig finanzielle Hilfe bekommen, um in der Krise zu bestehen, mit der viele Familien zur Zeit konfrontiert sind. Wir brauchen dringend mehr Geldmittel, um den zunehmenden Hilferufen notleidender Familien entsprechen zu können.
Ein Aufruf
Am Ende meines Briefes möchte ich einen dringenden Aufruf an euch alle richten. Denkt freundlich an die armen Kinder in Indien, im Tschad und in Kamerun, wenn ihr an diesem Weihnachtsfest eine Geste der Liebe und des Teilens machen wollt. Euer Beitrag kann viel Freude in ein armes Heim in den entlegenen Dörfern Indiens und Afrikas bringen. Wir, die Fransalianer, würden gerne darin fortfahren, mit eurer Hilfe den bedürftigsten Menschen in unseren Dienstleistungszentren beizustehen. Covid-19 ist wirklich eine Herausforderung an uns alle, unsere christliche Nächstenliebe in größerer Solidarität mit den Armen auszuüben.
Ich bitte euch, Agape Afrika euren Freunden und Bekannten vorzustellen und ihre Unterstützung für unsere Projekte zu gewinnen. Möge Gott gelobt sein. Ich wünsche und bete, dass wir alle sicher und gesund bleiben unter dem liebevollen Schutz der Hl. Familie aus Jesus, Maria und Josef. Fröhliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Mit herzlichen Grüßen
P. Thomas Cherukat
Grüße aus dem Tschad und aus Kamerun
Liebe Freunde,
die Missionare des hl. Franz von Sales im Tschad und in Kamerun grüßen euch in Verbundenheit und senden euch gute Wünsche. Das Jahr 2020 ist durch die Covid-19-Pandemie gekennzeichnet, die der ganzen Welt viel Leid gebracht hat. Die sehr zerbrechlichen Wirtschaftssysteme des Tschad und von Kamerun sind unter Schock und großem Stress. Die Maßnahmen gegen die Pandemie haben die Wirtschaft beider Staaten stärker getroffen als die Krankheit selbst. Leute kämpfen um ihren Lebensunterhalt wegen der unerwarteten weltweiten wirtschaftlichen Rezession. Die meisten Schulen im Tschad bleiben geschlossen, auch weil die Lehrer nicht bezahlt werden können.
Das Jahr 2020 ist für die Missionare des hl. Franz von Sales aber auch gekennzeichnet durch eine große Anzahl positiver Entwicklungen. Wir hatten die Freude, vom 5. bis 10. Januar Gastgeber der Bischofskonferenz von Tschad und Kamerun in unserem Haus in Nogya zu sein. Die Mission hat auch eine beständige Zunahme in der Anzahl der Kandidaten und Novizen erleben dürfen. In diesem Jahr sind wir mit 13 Novizen gesegnet.
Alle unsere laufenden Projekte können durchgeführt werden, wenn auch - bedingt durch Covid - etwas langsamer.
Helft den Obdachlosen
Wir haben ein neues Projekt in die Wege geleitet, das die Bezeichnung „Helft den Obdachlosen“ trägt. Einige Häuschen sind für die Armen gebaut worden, die keine Unterkunft hatten. Dieses Projekt wird uns noch lange beschäftigen und verschlingt natürlich eine Menge Geld. Wir hoffen, ein offenes Ohr bei unseren Freunden und Wohltätern zu finden, damit wir dieses sehr wertvolle Projekt in den kommenden paar Jahren verwirklichen können.
Unsere Schulen im Tschad
Die Tschad-Kamerun-Mission betreibt nun vier Schulen in der Diözese Doba. Ungefähr 200 arme Kinder werden jedes Jahr in ihrer Ausbildung durch das Programm „Unterstütze ein Kind“ von Viskasjyothi in Mysore (Indien) gefördert. Sehr dankbar nehmen wir die Beiträge an, die, angeregt durch P. Thomas Cherukat, von Agape Afrika in Deutschland kamen. Ein solide gebautes Kinderheim in Doba konnte bezogen werden. In diesem Schuljahr beherbergen wir 50 Kinder. Wir bedanken uns auch sehr für die Unterstützung durch Agape Österreich, die P. Sen Vellakada angestoßen hat. Die Kongregation hat ein Grundstück für den Bau einer Schule und eines Internats in Moundou erworben, einer Nachbardiözese von Doba. Unsere Schulen in Bero und Doba bleiben wegen der Pandemie geschlossen. Wir hoffen auf bessere Zeiten in den kommenden Jahren.
Unsere Schule in Kamerun
Die SFS-Schule in Ngaoundere in Nordkamerun wird in diesem Schuljahr von 340 Schülern in sechs Klassen besucht. Das sind durchschnittlich 55 Schüler pro Klasse. Obwohl die
Anforderungen für die Zulassung sehr hoch sind, können wir nicht mehr Kinder aufnehmen, weil Klassenzimmer fehlen. Im kommenden Jahr sollen weitere Klassenräume gebaut werden. Wir planen, die Schule zu einem Gymnasium mit einer höheren Sekundarstufe auszubauen. Wir bedanken uns von Herzen für die Beiträge der vielen großzügigen Wohltäter, die in dieses Projekt fließen, besonders bei der Pfarrei Frieden Christi in München.
Mit einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit Gott und all unseren Freunden gegenüber schauen wir auf das nun vergehende Jahr 2020 zurück. Wir waren die bescheidenen Werkzeuge von Gottes Barmherzigkeit und Mitleid, um Leben aufrecht zu erhalten, zu stärken, zu unterstützen und schwere Lasten, wo immer wir konnten, zu erleichtern.
Trinkwasserprojekte
Dieses Projekt zielt darauf hin, entfernten Dörfern den Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen und tödlichen Krankheiten wie Malaria, Typhus, Durchfall und Gelbsucht vorzubeugen. Dieses Projekt hat schon viele Menschenleben in unseren Missionen Bero und Doba gerettet. Wir planen, mindestens zwei Brunnen in Bero und einen in Doba zu bohren. Viele Dörfer stehen auf der Warteliste. Wir freuen uns auf eure weitere Unterstützung und auf die Verwirklichung dieses Projektes in vielen Dörfern im Bereich unserer Mission.
Wir, die Missionare des hl. Franz von Sales im Tschad und in Kamerun, senden euch warmherzige Grüße zu Weihnachten. Wir hoffen und beten, dass die heilende Berührung durch Jesus Christus unser aller Leben verwandelt. Wir dehnen unseren ehrlichen Dank auch auf all jene aus, die in den vergangenen 20 Jahren zum Wachstum unserer Mission beigetragen haben. Eure Gebete und eure Unterstützung bestärken uns in unserer Entscheidung, für die Armen und Bedürftigen zu arbeiten. Ich wünsche von Herzen, dass ihr alle mit Freude, Frieden und Hoffnung gesegnet werdet. Bleibt behütet. Gott segne euch.
Mit herzlichen Grüßen
P. Manoj Xavier Arackal
Indien: ein Land in Leid und Schmerzen
Liebe Freundinnen und Freunde der Fransalianer,
diese Ausgabe von Agape schreibe ich mit schwerem Herzen, weil ich euch von der tragischen Lage in Indien berichten muss, die durch die zerstörende Kraft der zweiten Covid-Welle hervorgerufen wurde. Viele von euch haben mir besorgte Anfragen geschickt, um mehr über die immer schlimmer werdende Lage in Indien zu erfahren. In einem Wort: Indien ist ein gebrochenes Land, ein Land in Leid und Schmerzen.
Es gibt viel Leid, Sorge und Kummer im ganzen Land. Die Infektionsrate steigt täglich in erschreckendem Ausmaß. Die tägliche Todesrate ist so hoch, dass die Krematorien und andere Verbrennungsorte es nicht mehr schaffen, den wartenden Menschen einen Platz für die letzten Riten des Abschieds von ihren Lieben zur Verfügung zu stellen.
Landesweit gibt es einen akuten Mangel an Sauerstoff. Krankenhäuser in ganz Indien sind davon betroffen. Die Menschen kämpfen um Sauerstoff-Flaschen und Krankenhausbetten.
Das Land ächzt unter einem chronischen Mangel an Intensivbetten, was viele Familien zwingt, eine weite Strecke zurückzulegen, um ein Bett für ihre Patienten zu finden. Neu Delhi, die Hauptstadtregion von Indien mit 20 Millionen Menschen, ist am schwersten betroffen. Die Krankenhäuser sind voll und neue Patienten werden weggeschickt. Einige Straßen in der Umgebung der Krankenhäuser sind überfüllt mit Schwerkranken und ihren Familienangehörigen, die versuchen, sie mit Tragbahren und Sauerstoff zu versorgen, während sie bei den Krankenhausleitungen um ein Bett betteln.
Die meisten der Riesenstädte wie Bombay und Bangalore stöhnen unter dem Druck der mangelhaften medizinischen Versorgungslage. Außerhalb der Krankenhäuser spielen sich herzzerreißende Szenen ab, die die schreckliche Realität des Zusammenbruchs des indischen Gesundheitswesens aufdecken: Leute sterben, weil sie nicht den lebensrettenden Sauerstoff bekommen.
Öffentlicher Ärger
Es gibt viel öffentliche Wut auf die Zentralregierung und auf die politisch Verantwortlichen im allgemeinen. Ihnen wird vorgeworfen, total versagt zu haben. Sie hätten diese Tragödie voraussehen müssen, die sich seit längerer Zeit abzeichnete. Aber die frühzeitigen Warnungen von Wissenschaftlern und Medizinern wurden ignoriert. Die kostbare Zeit zwischen der ersten und der zweiten Welle wurde nicht genutzt, um das öffentliche Gesundheitswesen so effektiv umzugestalten, dass man in der Lage gewesen wäre, die schreckliche Wucht der zweiten Welle abzufedern.
Die allgemeine Impfaktion startete zwar rechtzeitig. Aber dann kam sie nicht in Schwung, was auf den Mangel an kluger Koordination und auf das Fehlen wirksamer Kommunikation zurückzuführen ist. Wegen dieses Ausbleibens der Voraussicht und der rechtzeitigen Planung erleidet Indien, der weltweit größte Produzent von Impfstoffen, nun einen akuten Mangel an Impfstoffen und bettelt um Hilfe aus dem Ausland. Bis jetzt haben nur 160 Millionen Menschen die Impfung erhalten. Es ist sicher eine immense Aufgabe für jede Regierung, eine Bevölkerung von 1,4 Milliarden impfen zu lassen.
Anstatt mit kompetenterer Planung und Koordination in die dringende Verbesserung des öffentlichen Gesundheitswesens zu investieren, um sich dem nächsten Ausbruch des Virus zu stellen, hat es die Regierung von Indien leider bevorzugt, ihren relativ erfolgreichen Umgang mit der ersten Welle zu feiern. Auch die politischen Parteien im Land gingen in einen Entspannungs-Modus.
Die meisten politischen Parteien einschließlich der Regierungspartei waren mit dem Wahlkampf in einigen Staaten beschäftigt und organisierten Massenkundgebungen und Versammlungen mit Tausenden von Menschen, ohne die covid-gerechten Verhaltensregeln zu beachten, während das Virus noch „schlummerte“. Prominente Führer der politischen Parteien inklusive des Premier-Ministers und vieler Minister seines Kabinetts führten einen aggressiven Wahlkampf, indem sie Menschenmassen einluden, sich zu versammeln, und dabei die gültigen Covid-Normen völlig missachteten.
Religiöse Feste wie z. B. das Kumb Mela am Ufer des Ganges, an dem Millionen von Menschen beteiligt sind, wurden ohne weiteres erlaubt, ja sogar ermutigt. Internationale Cricketspiele mit Tausenden von Zuschauern im Stadion fanden ebenfalls statt.
Die gegenwärtige Situation
Diesen Text habe ich am 8. Mai geschrieben. An diesem Tag zählte Indien bereits mehr als 21 Millionen Infektionen und beklagte über 230.000 Tote. Die Infektionszahl steigt um täglich 400.000, die Zahl der Toten um fast 4000 pro Tag. Es wird von derzeit mehr als 3 Millionen aktiv Erkrankter berichtet. Experten sagen voraus, dass die Infektionen noch zwei oder drei Wochen ansteigen werden. Die wirklichen Zahlen der Kranken und der Toten sind vermutlich viel höher als die offiziell von den Behörden angegebenen, weil viele Menschen sich nicht testen ließen oder nicht um den Zugang zu einem Test kämpften. Viele Tote in ländlichen Gegenden werden übrigens gar nicht registriert.
Jetzt nimmt das Testen zu und damit die Anzahl der positiven Ergebnisse. Die Warnungen der Wissenschaftler und medizinischen Experten sind alarmierend. Eine dritte Welle wird vorausgesagt, ebenso die Erkrankung von Kindern und Jugendlichen.
Hilfe aus dem Ausland
Mehr als 120 Länder einschließlich der USA, Deutschlands, Frankreichs und der meisten EU-Länder senden Indien Hilfe. Sauerstoffgeräte und andere benötigte Ausstattung kommen täglich per Flugzeug ins Land. Die indische Eisenbahn hat den „Sauerstoff-Zug“ eingeführt, der den Sauerstoff in alle Winkel des Landes bringt.
Die Armen leiden am meisten
Die zweite Welle der Pandemie hat wieder einmal die Ärmsten der Armen in Indien in ein schreckenerregendes Szenario versetzt: Tausende Familien hungern und sind nicht mehr in der Lage, für ihre Kinder zu sorgen. Jetzt werden wieder strenge Lockdowns im ganzen Land verhängt. 23 % der indischen Bevölkerung leben schätzungsweise unter der Armutsgrenze. Weitere 20 % gehören der unteren Mittelklasse an. Somit sind 40% der Bevölkerung gezwungen, ein Leben von der Hand in den Mund zu führen. Dies entspricht einer Gesamtzahl von deutlich mehr über 500 Millionen Menschen, die in Armut gestürzt werden, weil sie ihre täglichen Arbeit und so ihren Lebensunterhalt verlieren. Millionen von Kindern werden vielleicht nie mehr in die Schulen zurück kommen, da ihre Familien angesichts von Hunger und Krankheit ums Überleben kämpfen.
Covid-Hilfe durch die Fransalianer
Zusammen mit der Kirche von Indien und vielen anderen sozialen Organisationen, sind die Fransalianer an vorderster Front, wenn es darum geht, den am meisten Gefährdeten und Benachteiligten Trost und Hilfe zu bringen. Als eine größere Ordensgemeinschaft haben die Missionare des hl. Franz von Sales den örtlichen Verwaltungen großherzige Unterstützung und Zusammenarbeit in ihren Anstrengungen angeboten, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen und den Bedürftigen unmittelbare Hilfe zukommen zu lassen.
Die meisten Schulen und Institutionen der Fransalianer wurden als Covid-Stationen zur Verfügung gestellt. Schutzkleidung und Masken wurden Ärzten und Pflegern kostenlos übergeben. Die Schulbusse werden als mobile Kliniken und für eilige Krankentransporte benutzt. Eine große Anzahl von Kindern, die ihre Eltern verloren haben, werden in den Internaten der Fransalianer betreut.
Covid Hilfsprogramm durch Vikasjyothi
Vikasjyothi hat als die Missionsprokur der Fransalianer ein Hilfsprogramm für die ärmsten Familien in allen Fransalianer-Missionsstationen in Karnataka und Kerala auf den Weg gebracht. Manche Familie haben ihren einzigen Ernährer verloren. Andere haben ihre Jobs und ihren Lebensunterhalt verloren. Wieder andere können sich medizinische Behandlung für ihre kranken Angehörigen nicht leisten. Die Fransalianer haben über 20 Missionszentren in Karnataka und Kerala. Das Vikasjyothi Hilfsprogramm erreicht in dieser schwierigen Zeit 500 Familien in Not mit einem finanziellen Mindestbetrag für ihren Lebensunterhalt.
Spendenaufruf
Die wichtigste Quelle für Geldmittel ist die Agape-Gruppe, die als Freundeskreis der Fransalianer in Mömbris im Kahlgrund bekannt ist. Unsere Geldmittel sind sehr begrenzt. Wir tun, was nur immer möglich ist.
Mit dieser Ausgabe von Agape möchte ich einen sehr ernsten Aufruf an alle unsere Freunde und Wohltäter richten, mit euren Beiträgen eine Geste der Solidarität zu zeigen, so dass wir noch mehr Familien in Not und Bedrängnis erreichen können, um ihre Leiden in diesen schwierigsten Zeiten etwas zu mildern. Indien ist ein Land, das nach Atem ringt. Der Misserfolg des Gesundheitswesens ist in der Tat ein Erstickungs-Szenario. Die Covid-Krise ist für Indien ein nationales Unglück.
Ich selbst bin wohlauf, aber vollständig an das Haus gebunden. Mehr als 15 der Mitbrüder in meiner engsten Umgebung hatten Covid. Alle haben sich gut erholt. Auf nationaler Ebene hat die Kirche von Indien 40 Priester und zwei Bischöfe durch Covid verloren. Kirchen und Schulen sind geschlossen. Das Leben im ganzen Land ist zum Stillstand gezwungen. Die Wirtschaft wird schwer in Mitleidenschaft gezogen. Überall gibt es viel Ärger und Unmut, Angst und Leid, Frustration und Hilflosigkeit.
Liebe Freundinnen und Freunde, ich bitte euch, unsere segensreiche und dringend not-wendige Arbeit mit euren Spenden weiterhin zu ermöglichen und danke euch allen für eure Unterstützung und Solidarität in dieser sehr kritischen Zeit. Lasst uns im Gebet und in der Hoffnung auf bessere Zeiten zusammenstehen.
So grüße ich euch alle und sende euch gute Wünsche! Gott segne euch!
Herzlich,
Euer Pater Thomas, MSFS